18 Mai 2015
Alles Schokolade!
In Grenada gibt es seit zwei Jahren das „Grenada Chocolate Festival“. Schokolade! Da wollen wir auch dabei sein! Von den vielen Veranstaltungen suchen wir uns 3 aus. Die erste ist eine Schokoladenverkostung mit anschließendem Kochen mit Schokolade. Wir kommen ja oft donnerstags zu Esther und Omega, die in der TrueBlueMarina ihre Cookingclass abhalten. Normalerweise sind wir nur Zuschauer, doch heute dürfen wir sogar selbst kochen! Gemeinsam mit Wilma und Jochen bekommen wir eine eigene Kochplatte zugewiesen und kochen ein wunderbares Curry mit Huhn und – natürlich – Schokolade. Wir werden von Esther sogar zum Sieger gekürt!
Anstrengender wird es aber dann bei der nächsten Veranstaltung „be a farmer for a day“. Um die Schokoladenproduktion von Anfang an kennenzulernen, fahren wir auf eine Kakaofarm. Kakao heißt hier übrigens Cocoa – Koko gesprochen (im Gegensatz zu Coconut, also Kokosnuß) – und wir machen uns mit langen Hosen, festen Schuhen, Hut, Mücken- und Sonnenschutz bewaffnet auf ins Feld. Wir bekommen noch einen Eimer in die Hand gedrückt und die Anweisung, den beiden Arbeitern zu folgen. Die Kakaobäume wachsen auf dieser Farm bevorzugt am Hang, was es uns nicht leicht macht, die mittels einem mit einem scharfen Messer bewehrten Stock von den Bäumen geschlagenen Kakaofrüchte am durch trockene Blätter rutschigen Hang einzusammeln. Aber es macht Spaß und es ist erstaunlich, wie schnell die je nach Sorte roten, gelben und grünen Früchte viele große Haufen bilden. Nach mehreren Stunden Kakaofrüchtesammelns wandern wir, wieder mit Eimern ausgerüstet, von Kakaohaufen zu Kakaohaufen, sitzen am Boden und warten darauf, dass einer der Arbeiter die Früchte mit der Machete teilt, damit wir die mit weißem Fruchtfleisch umhüllten Kakaobohnen aus der harten Schale befreien können. Die Reste der letzten Ernte liegen in Form von vertrockneten, schwarzen Hüllen überall herum. Wir waren insgesamt 4 „Touris“ und haben, natürlich unterstützt von den Arbeitern der Farm, in ein paar Stunden 475 Pfund, also ca. 215 kg, geerntet. Nicht schlecht, oder? Die noch mit dem Fruchtfleisch umhüllten Kakaobohnen kommen anschließend in eine Art Schweinekoben, wo sie, täglich mehrmals gewendet und immer wieder zugedeckt, innerhalb von ein paar Tagen fermentieren. Danach kommen sie noch für ein paar Tage auf ein Trockenbrett und fertig ist die Kakaobohne! Ab jetzt werden wir jede Schokolade mit großer Ehrfurcht essen.
Die dritte Veranstaltung ist wieder etwas gemütlicher, es gibt einen Basar mit dem Thema Schokolade – was sonst? -, auf dem man z.B. Schokoladenhühnerleberpastete kaufen kann. Schmeckt interessant, muss man aber nicht haben. Anschließend noch eine kleine Modenschau zum Thema Schokolade von lokalen Designern und anschließend ein leckeres Abendessen mit Wilma und Jochen.
Insgesamt eine sehr interessante und lehrreiche Woche, ein paar Eindrücke daraus seht Ihr in den Bildern.