9 Mai 2019
Auf den Spuren der OOROS
Mit dem OOROS auf den Spuren der OOROS!
Unser gestriger Ausflug hat uns nach Nazaré geführt. Nazaré war einer unserer Häfen entlang der portugiesischen Küste auf dem Weg nach Süden. An der Hafenmauer haben wir uns damals, 2011, künstlerisch verewigt. Natürlich müssen wir nachsehen, ob unser gemaltes Logo noch erkennbar ist. Ja, ist es. Und in einem bemerkenswert guten Zustand. Wir stehen beide davor, wissen nicht, ob wir lachen oder weinen sollen, entscheiden uns dann aber doch für die Freude und schlucken die Wehmut hinunter. Natürlich haben wir in so einem Moment sofort wieder das schöne Gefühl, das wir mit dem Segeln verbinden. Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass wir uns mit der neuen Reiseart richtig entschieden haben – nicht zuletzt als wir die vielen Segelboote sehen, die auf der Werft stehen und auf die diversen Reparaturen warten. Und unser OOROS steht brav auf dem Parkplatz in der Nähe, um uns zu immer neuen Zielen zu bringen.
Jetzt habe ich aber vorgegriffen: unser Eintrag sollte ja eigentlich mit Évora beginnen! Diese alte ehrwürdige Stadt entfaltet für uns ihren Charme nicht unbedingt mit der Kathedrale, obwohl man deren Kreuzgang über versteckte Wendeltreppen aufs Dach steigen kann, oder mit dem römischen Säulentempel, der irgendwie gar nicht hierher passt. Wir fühlen uns wohl in den vielen kleinen Gassen mit den liebenswürdigen Häusern und den dicken Zitronen, die über so manche Mauer hängen. In einem kleinen Restaurant bestellen wir uns eine „alheira“ und sind gespannt, was wir wohl serviert bekommen. Es handelt sich, wie wir bald feststellen, um eine frittierte Wurst mit Spiegelei und Pommes. Hätten wir uns so wohl nicht bestellt, finden es aber sehr lecker.
Von unserem Campingplatz in Évora aus machen wir eine wunderbare Radltour. Korkeichen am Wegesrand, ausgelassene Junghengste und so manch schöne Eindrücke lassen es wieder zu einem wunderbaren Tag werden.
Auf dem Weg zu unserer nächsten Station, einem schönen Stellplatz in der Nähe von Óbidos, liegt eine uralte Steinsetzung. Der sogenannte Cromlech von Dos Almendres entstand vor ca 5.000 bis 6.000 Jahre und ist somit älter als Stonehenge! Der doppelte Steinkreis in Form einer 8 ist noch ansatzweise erkennbar. Zu welchem Zweck er wohl damals diente? Ich versuche die Kraft zu spüren, die diesem Ort innewohnen muss und – ist es Einbildung? – fühle mich hier sehr wohl und geborgen.
Casa Azzurra, den kleinen Stellplatz unter deutscher Leitung, der für die nächsten 2 Wochen Heimat für unseren OOROS ist, hat Florian mit Bedacht ausgewählt. Wissen wir doch unser rollendes Zuhause in guten Händen, während wir einen Kurztrip nach Lissabon unternehmen. Zwei Museen stehen dort auf dem Plan: das MAAT, ein neues Kunst- und Technikmuseum mit unaufdringlicher und vielleicht deshalb umso beeindruckenderer Architektur direkt am Tejo, und das Gulbenkian-Museum, das wir bereits vor Jahren schon mal besucht haben und gerne nochmal sehen möchten. Und natürlich ist auch noch Zeit, um durch die Baixa, das alte Viertel Lissabons, zu schlendern. Ein rundum gelungener Ausflug.
Wandern und radfahren stehen hier sonst auf dem Programm – sofern das Wetter es erlaubt. Dazwischen mal zum Einkaufen fahren, Óbidos wieder entdecken oder eben wie anfangs erwähnt einen Abstecher nach Nazaré machen.