17 Apr 2014
Karibische Wahrzeichen
Kaum zu glauben, aber wir sind schon wieder seit zwei Wochen auf St. Lucia! Obwohl, wenn man überlegt, dass wir in dieser Zeit erst zu 2/3 den Atlantik überquert hatten, ist es vielleicht doch nicht so lang…..
Wir leihen uns für ein paar Tage ein Auto, um die Insel kennenzulernen. Das ist bei den ganzen Schlaglöchern schon abenteuerlich genug, aber es kommt ja noch der Linksverkehr dazu. Zum Glück erschallt der Ruf des Beifahrers „LIIIINKS“ nicht allzu häufig! Da Rodney Bay im Norden von St. Lucia liegt, packen wir vorsorglich die Zahnbürste ins Auto, um spontan in einem Hotel übernachten zu können. Die La Haut Plantation nördlich von Soufriere erweist sich als Glücksgriff, wir bekommen gerade noch ein Zimmer. Montags ist immer Cocktailempfang für die Gäste und da zufällig gerade Montag ist, kommen auch wir in den Genuss. Wir dürfen allerlei Früchte probieren, bekommen Rumpunsch und lernen die netten Eigentümer kennen. Die Aussicht vom Pool auf die Pitons, zwei steil aufragende, knapp 1.000 m hohe Kegel und Wahrzeichen der Karibik, ist gigantisch. Schade, dass wir am nächsten Tag schon wieder abreisen, aber wir haben ja noch einiges vor. Unser morgendliches Ziel ist der Botanische Garten mit seinen Mineralwasserbädern. Als Frühaufsteher haben wir das Bad noch für uns allein, aber eine Stunde später kommen uns schon die Touristenströme entgegen. Tja, das mit dem frühen Vogel stimmt wohl doch!
Als nächstes Highlight steht der weltweit einzige Drive-in-Vulkan auf dem Programm. Hier dampft und brodelt es, vor allem aber stinkt es bestialisch nach verfaulten Eiern. Unglaublich, aber wir gewöhnen uns daran. Muss wohl das kleine innere Teufelchen sein, das sich da so wohl fühlt. Durch den Vulkan fließt ein kleines Flüsschen, in dem man bei 38° C baden kann. Doch hier wird man nicht sauber, sondern schmiert sich nach Herzenslust mit Schlamm ein – ein Riesenspaß! Leider hat mein rot-weißer Bikini immer noch einen Grauschleier, aber mittlerweile riecht er nicht mehr nach faulen Eiern.
Der nächste Ausflug geht ganz in den Süden nach Vieux Fort. Dort haben wir zwar kein so gutes Händchen für das Hotel, aber ein kleines Restaurant am herrlichen Strand entschädigt uns locker dafür. Die Fahrt führt uns an einem Regenwaldwanderweg vorbei. Da können wir natürlich nicht widerstehen und marschieren ganz alleine durch diese grüne Welt, ab und zu von einem schillernden Kolibri begleitet.
Zurück im Hafen macht Florian das Dinghi klar, damit wir an den schönen Strand düsen können. Beim Baden bemerke ich dann, wie ein junger Einheimischer dem Florian ganz interessiert beim Schwimmen zuschaut – er möchte wissen, wie das geht. Eigentlich unglaublich, dass sich ein Inselbewohner nicht über Wasser halten kann. Der spontane Unterricht bringt leider keine großen Ergebnisse, schwimmen kann man halt auch nicht in einer halben Stunde lernen – Joey bläht oftmals die Backen, um danach wie ein Stein unterzugehen. Aber ein Anfang ist gemacht und die Beiden haben viel Spaß. Nach diesem Erlebnis fällt uns auf, dass viele der Einheimischen nur bis maximal Brusthöhe ins Wasser gehen, Nichtschwimmer sind hier keine Seltenheit. Schade eigentlich, mit dem karibischen Meer direkt vor der Haustür!
Mal schauen, wann unsere Segelleidenschaft wieder erwacht, momentan genießen wir die Annehmlichkeiten des Hafenlebens schon sehr 🙂