16 Nov 2010

Noch immer La Coruña

Geschrieben von eva

Heute sind wir seit genau einem Monat in Spanien! Und obwohl wir inzwischen den dritten Hafen hier angelaufen haben, sind wir noch nicht wirklich weitergekommen. Von der Darsena Marina haben wir in die Marina Coruña verholt – eine 5-Minuten-Fahrt unter Motor. Tja, von seglerischer Leistung kann man da wohl nicht sprechen. Aber zumindest liegen wir hier ruhiger, weil im letzten Hafen die Fischerboote mit voller Fahrt vorbeigerauscht sind, obwohl es im Hafen ein Tempolimit gibt. Und der Schwell, der dadurch verursacht wurde, zerrte ziemlich an unserem Schiff, mehr noch aber an unseren Nerven. Hier also sind wir zwar näher am offenen Meer, dafür fahren die Fischer nicht so nah an uns vorbei. Mit unseren Klapprädern sind wir in 5 Minuten in der Innenstadt – zumindest sind wir so auch etwas sportlicher!
 
Hier haben wir letzte Woche auch unseren ersten großen Sturm in Spanien abgewettert. Gut vertäut haben wir dann der Dinge geharrt. Als wir gesehen haben, dass dem Schiff so leicht nichts passieren kann, haben wir uns in wetterfeste Kleidung gepackt und sind dorthin marschiert, wo der Wellenbrecher das Land nicht schützt. Dort waren wir erstmal baff, dass von den meterhohen Wellen so gut wie nichts im Hafen um die Ecke ankommt. Obwohl, ein paar einzelne Wellen sind mit ziemlicher Wucht über den Wellenbrecher geschossen – das war nach Angaben des Hafenpersonals so noch nie der Fall! Mann, waren wir froh, dass wir nicht auf dem Wasser unterwegs waren! In den Nachrichten am nächsten Tag haben wir dann das ganze Ausmaß des Sturmes gesehen. Leider kam bei dem Sturm auch ein Fischer ums Leben und ein weiterer wurde vermisst. Wir haben uns natürlich gefragt, ob die denn keine Wettervorhersagen hatten, denn ich glaube keiner, der den Sturm auch nur ansatzweise kommen sieht, fährt freiwillig raus.
 
Bei dem Sturm ist einer unserer Ruckdämpfer gerissen – daran sieht man, welch großen Kräfte hier am Wirken waren. In unserem Hafen liegen zwei Schiffe, die bei ihrer Biskaya-Überquerung auch kein Glück mit dem Wetter hatten: Ein belgisches Boot, dem der komplette Mast abgebrochen ist sowie ein französisches Schiff, dem der Baum mitsamt dem Segel fehlte. Ob das nun schlechte Vorbereitung (wettermäßig) oder einfach nur Pech war, können wir nicht sagen; auf alle Fälle sind wir froh, das Thema Biskaya-Überquerung endgültig hinter uns gelassen zu haben!
Doch es gibt auch immer wieder sonnige Tage hier: So haben wir einen Ausflug mit dem Radl zum nahegelegenen „Parque dos Esculturos“ gemacht, von dem wir Euch ein paar schöne Fotos mitgebracht haben.
Unseren Schiffsaufenthalt in La Coruña haben wir jetzt auf 4 Monate verlängert. Da unsere OOROS an Land aber auf Dauer besser aufgehoben ist als immer im Hafen zu dümpeln, gönnen wir ihr eine Auszeit und stellen sie im Januar an Land. Tja, und dann müssen wir im Hotel wohnen. Da es uns hier aber auch langsam zu ungemütlich (Regen, Wind, kühle Temperaturen) wird, haben wir uns für ein Hotel auf den Kanaren entschieden. Und für ein Kontrastprogramm kommen wir anschließend Ende Februar für ein paar Wochen nach Deutschland. Soweit unsere Planung….

 

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