24 Okt 2010

Santiago di Compostela

Geschrieben von eva

Wie schon angekündigt, haben wir mit dem Leihwagen einen Ausflug nach Santiago di Compostela gemacht. Ein magischer Ort, zu dem sich jedes Jahr Tausende von Pilgern aufmachen. Tja, und auch wir fühlen uns wie Pilger. Auch wenn wir nicht zu Fuß gekommen sind, so haben doch auch wir einen langen Weg hinter uns. Vor allem die Überfahrt über die Biskaya war ein Weg der Einkehr. Wir sind beide an und für sich nicht sehr katholisch, doch wenn man dann die Wache auf dem Schiff hat, alleine mit sich, dem Boot und dem unendlichen Meer, spürt man diese große Macht, diesen Beschützer, der alles umfängt. Das Bedürfnis zu beten kommt dann auch nicht aus Angst, sondern aus Dankbarkeit, dass man das alles erleben darf. Das ist uns beiden so gegangen, doch erst in Santiago haben wir auch darüber gesprochen. Und noch eine Gemeinsamkeit mit den Pilgern haben wir festgestellt: Auch wir sind sehr langsam unterwegs, meist nur etwas schneller als Schrittgeschwindigkeit. So hat auch uns dieser heilige Ort gefangen genommen. Leider waren in der Kathedrale Renovierungsarbeiten wegen dem baldigen Papstbesuch in Gange, so dass wir nicht miterleben konnten, wie der große Weihrauchkessel durch die Kirche schwingt. Das muss ein beeindruckendes Erlebnis sein.
In einem Café an der Kathedrale haben wir dann Hans aus München kennengelernt, der den Jakobsweg aus Richtung Portugal gepilgert kam. Er war bereits vor 3 Jahren hier, als er den Camino von Frankreich her ging. Damals war in Santiago noch wesentlich weniger los, was vielleicht auch daran liegen mag, dass dieses Jahr ein heiliges Jahr ist, weil der Festtag des hl. Jakobus, der 25. Juli, auf einen Sonntag fällt. In diesen Jahren ist die heilige Pforte an der Kathedrale geöffnet, das haben viele Gläubige genutzt und sich in einer endlos langen Schlange angestellt. Wir möchten uns gar nicht vorstellen, was hier los ist, wenn der Papst am 6. November kommt! Im Pilgerbüro, in das wir natürlich auch einen Blick werfen mussten, war auch einiges los. Dort im Eingangsbereich gibt es auch ein „Sammelstelle“ für Pilgerstäbe – dort liegen dicke und dünne, gerade und schiefe, lange und kurze, aber immer benutzte Weggefährten der Pilger.
Doch Santiago hat auch ganz normale Seiten: So war direkt vor unserem Hotel ein wunderbarer Markt, in dem Obst, Gemüse und auch Fisch und Fleisch angeboten wird. Das haben wir uns nicht entgehen lassen und dort eine ganze Zeit verbracht. Auch die vielen kleinen Gassen in der Altstadt sind zauberhaft und man findet überall nette kleine Lokale, die wunderbare Tapas (typisch spanische kleine Häppchen) zubereiten.
Und doch haben wir uns am nächsten Tag wieder aufgemacht, um das Kap Finisterre, das wir noch per Segel umrunden wollen, auf dem Landweg zu erkunden. Auf dem Weg dorthin waren wir auch noch in Muxia, das uns Hans empfohlen hat. Muxia wird nun auch unser übernächster Stopp werden, da es dort sehr nett ist und auch einen schönen Hafen gibt.
Doch nun auch noch ein paar Worte zu La Coruna: Unser Liegeplatz ist zwar in Sada, doch mit dem Bus ist es nicht weit in die Stadt. La Coruna hat viel zu bieten: Wunderbare Häuserfassaden, kleine Gassen, große Einkaufsstraßen und vor allem sein Wahrzeichen: Den Herkulesturm. Dieser Turm stammt noch aus dem 1. Jahrhundert und dient als Leuchtturm, um die Seefahrer zu geleiten. Da mussten wir natürlich rauf! Leider war die Sicht an diesem Tag nicht besonders, aber für ein paar Bilder hat es dann doch gereicht.
 
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