7 Jul 2019

Wunderschönes Frankreich

Geschrieben von eva

Das Boot – fast jeder kennt den Film aus dem Jahr 1981, in dem die Geschichte eines deutschen U-Bootes im 2. Weltkrieg erzählt wird. Schauplatz ist u.a. der Hafen von La Rochelle und wir haben das Glück, genau zum „Tag des offenen Hafens“ dort zu sein. Der ehemalige U-Boot-Hafen La Pallice ist normalerweise für die Öffentlichkeit unzugänglich. Am Rand der Becken, in denen die U-Boote gewartet und repariert wurden, bekommt man einen Eindruck, wie es damals gewesen sein muss. Vor dem geistigen Auge spielen sich die Szenen ab, wie man sie aus dem Film kennt. Bedrückend und zugleich faszinierend. An der Wand finden sich Aufschriften wie „Rauchen verboten“, direkte Zeugen aus der deutschen Vergangenheit. Schon speziell….

Wir verlassen La Rochelle und auf unserem Weg nach Saumur machen wir einen Abstecher zum Château Brézé. Doch nicht das Schloss lockt uns, sondern das in Tuffstein gehauene Schloss unter dem Schloss. Die größte unterirdische Festung Europas! Auf alle Fälle einen Besuch wert.

Unser nächster Campingplatz liegt mitten auf der Loire – die Ile d’Offard gehört zu Saumur und vom Platz aus können wir in einem Fußmarsch die Stadt gut erreichen. Hier begegnet uns wieder die Besonderheit des Tuffsteins, diesmal aber nicht als Festung, sondern als Weinkeller. In der Sektkellerei Ackerman sind wir mit dem Audioguide eine Stunde in den in den Fels gehauenen Gängen aus der Römerzeit unterwegs und lernen alles über die Herstellung des leckeren Cremants früher und heute. Obwohl es draußen wirklich heiß ist, hat es im Inneren konstant 12°C. Am Ende sind wir durchgefroren und froh, wieder in die Sonne zu kommen.

Das war noch vor der Hitzewelle – tagelang über 40°C im Schatten – und wir sind froh, auf einem schönen Campingplatz mit Pool zu sein, da wir bei dieser Hitze sonst nichts unternehmen können. Täglich eine Runde schwimmen und den Damen bei der Fußball-WM zuschauen sind unser Programm für die heißen Tage. Und eine Auszeit dazwischen tut auch ganz gut, um die ganzen Eindrücke sacken zu lassen. Frisch erholt besuchen wir Fontevraud, ein ehemaliges gemischtes (!) Kloster mit der Grablege von Richard Löwenherz.

Dann geht es weiter zum nächsten Ziel, einem Stellplatz direkt am Château Chambord. Ein wirklich imposantes Schloss, wie Ihr an den Bildern sehen könnt. Und wieder haben wir Glück: zur 500-Jahr-Feier sind an diesem Sonntag 500 Reiter geladen, die auf der Schlosswiese ihr Können zeigen. Vom Balkon oben auf dem Schloss haben wir einen wunderbaren Blick auf die diversen Darstellungen. Abends, als alles wieder ruhig ist, machen wir noch einen Spaziergang und genießen die Sonnenuntergangsstimmung vor dieser herrlichen Kulisse.

Troyes, unsere nächste Station, mutet mittelalterlich an. Die alten Fachwerkhäuser, bunt gestrichen, lehnen sich in so manch einer kleinen Gasse fast aneinander. Wir fühlen uns manchmal wie in einem Historienfilm.

Ganz anders dagegen Nancy, die Stadt, in der wir gegenwärtig sind. Hier ist alles größer und weiter und viele Gebäude sind im Jugendstil erbaut. Mittelpunkt der Stadt ist die Place Stanislas, benannt nach dem Schwiegervater von König Ludwig XV. Mit den goldverzierten Toren und goldgeschmückten Häusern rund um den Platz fühlen wir uns ein bisserl wie in Wien.

Wir können es kaum fassen als wir realisieren, dass nächsten Dienstag die Tour de France direkt an unserem Campingplatz vorbeikommt! Wir hätten wohl nie ein Ziel ausgesucht, extra um die Tour zu sehen, aber jetzt können wir sie uns natürlich nicht entgehen lassen. Davon berichten wir beim nächsten Mal.

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