18 Nov 2015

Freud und Leid am Ankerplatz

Geschrieben von eva (Prickly Bay, Grenada)

Seit gut zwei Wochen sind wir wieder im Wasser. Florian’s Bedenken bzgl. des Motors waren nicht ganz unbegründet, wie sich herausgestellt hat. Die Starterbatterie wollte nicht mehr, aber zum Glück können wir zum Starten unsere Servicebatterien zuschalten und so konnten wir die Marina verlassen. Von unseren Freunden von der Sapphire und der Selivra wussten wir, dass bei ihnen ganz in Strandnähe eine Muringboje frei ist. Also dort hingefahren, dabei einen Katamaran vertrieben und dann von der Marina, die die Bojen pflegt, erfahren, dass der Platz ab dem nächsten Tag reserviert ist und wir für die eine Nacht 18 US$ zahlen müssten (ein Monat an dieser Boje kostet dagegen nur 180 US$!). Na gut, dann halt nicht und so machen wir uns auf die Suche nach einem guten Ankerplatz in der relativen vollen Prickly Bay. Beim dritten Anlauf klappt es endlich. Die Ankerkette will allerdings meistens nicht freiwillig an ihren zugewiesenen Platz im Schiff und so beschimpfe ich die Ankerkette beim Hin- und Herlaufen auf dem Schiff auf das Übelste. Ich weiß nicht genau, ob das geholfen hat – aber es hat auf alle Fälle gutgetan!

Nun also machen wir uns auf die Suche nach einer neuen Starterbatterie. Sie soll mind. 90 Ah haben, wartungsfrei sein und gewisse Maße nicht überschreiten. Noch dazu lernen wir viel über CCA, also die Leistung, die kurzfristig abrufbar ist. Auch ein wichtiges Auswahlkriterium. Aber was soll ich sagen: es ist hier nicht so einfach, das Richtige zu bekommen. Endlich haben wir uns nach viel Gerenne für eine Batterie entschieden – und die ist ausverkauft. Zum Glück findet Hans-Peter von der Selivra die richtige Batterie und bringt sie uns auch gleich mit seinem Dinghi vorbei. Allerdings ist die neue Batterie um ein paar Millimeter zu groß, um in die Aussparung zu passen. Wir arbeiten noch daran…..

Dann stellen wir fest, dass die Lichtmaschine statt den üblichen 30-35 Ampere nur ca. 5 Ampere leistet. Also die nächste Baustelle. Wir erfahren von einem Deutschen, der in Trinidad ist und ab und zu nach Grenada segelt. Er soll ziemlich Ahnung haben und so nehmen wir Kontakt mit ihm auf und hoffen, dass er bald kommt. Er soll auch unseren Zahnriemen wechseln, den wir aus Deutschland mitgebracht haben.

In der Zwischenzeit wollen wir unseren Herd warten. Haben wir bisher noch nicht gemacht, aber wir haben alle nötigen Ersatzteile und ein Handbuch. Also nichts wie los. Da die Brenner, die wir ausbauen, naturgemäß ziemlich rußig sind, sind wir es auch bald. Nach dem Einbau der gesäuberten Brenner stellen wir fest, dass nicht alles dicht ist und Petroleum ausläuft. Super. Zum Glück brennt es nur, wenn der Brenner mit Spiritus erhitzt wird und das Petroleum vergast wird. So können wir alles mit einem Küchentuch aufwischen und hoffen, dass es bald besser wird. Aber es schaut ganz gut aus! Da der Herd allerdings nach jedem Test heiß ist und wir warten müssen, bis er abgekühlt ist, bevor wir weitere Schrauben anziehen, gehen wir lieber auf einen Burger in die nahegelegene Marina.

Florian aktiviert unseren handbetriebenen Wassermacher, holt sich nach ein paar Tagen engagierten Pumpens allerdings eine Schleimbeutelentzündung am rechten Ellbogen. Und das mitten in den ganzen Arbeiten! Ich versuche ihn so viel wie möglich zu entlasten, aber für so manches fehlt mir halt das nötige Schmalz im Arm! Allerdings heilt die Entzündung zwar langsam aber stetig ab.

Aber es ist natürlich nicht alles so schlimm wie es sich anhört. Jammern gehört halt einfach auch dazu! Es ist einfach schön, nach der Arbeit zur Abkühlung und Entspannung einfach ins Wasser zu springen. Noch dazu habe ich in dieser Zeit Geburtstag gefeiert und an unserem Hochzeitstag haben wir natürlich auch nichts gearbeitet!

Leider hatte ich in der letzten Zeit keinen Fotoapparat in Hand, dafür hat aber Florian sein Handy immer dabei und beim Schnorcheln die wasserfeste Kamera.

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