28 Apr 2017
Quer durch Spanien
Unser Weg führt uns von Burgos nach Ávila, der Heimatstadt der Teresa von Ávila, 1515 hier geboren. Sie gilt als die größte christliche Mystikerin und wird vor allem auch hier in der Stadt sehr verehrt. Uns fasziniert die Stadt durch ihren mittelalterlichen Flair und die durchgehende Stadtmauer aus dem 11. Jahrhundert. Wir wohnen in einem Stadtpalais direkt an der Kathedrale – und stellen fest, dass dies die günstigste Hotelunterkunft unserer Reise ist! Verkehrte Welt! Wir genießen die Stadt, unternehmen auch Wanderungen in die Umgebung und fühlen uns einfach wohl. Trotzdem geht es nach ein paar Tagen wieder weiter. Trujillo steht auf dem Plan, eine sehr kleine, ebenfalls mittelalterlich wirkende Stadt mit gerade mal 10.000 Einwohnern.
Da wir noch zu früh für das Hotel sind, lassen wir uns auf der Fahrt von dem Hinweisschild „Cuevas de las Aguila“ leiten. Ich bin zuerst etwas skeptisch, ob sich der Abstecher denn wirklich lohnt, doch schon bald bin ich eines Besseren belehrt und komme aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn diese wunderschöne Tropfsteinhöhle hätte ich hier absolut nicht erwartet.
Unsere Unterkunft in Trujillo hat Florian in einem kleinen Hotel gewählt, das gerade mal 5 Zimmer hat. In diesem Haus ist Francisco de Orellana geboren, der als erster Europäer den Amazonas befuhr. Der kleine Garten lädt uns ein, die Nachmittage dort zu verbringen. Eine Oase der Ruhe und es tut gut, den Geist mal etwas ruhen zu lassen. So schön auch all die Städte und Sehenswürdigkeiten sind, so angenehm ist es doch, mal einfach mehrere Stunden ohne neue Eindrücke zu verbringen.
Aber die Ruhephasen sind natürlich nicht von Dauer! Nach den erholsamen Tagen geht es weiter in Richtung Sevilla. Die Landschaft ändert sich ständig: manchmal grün und hügelig, dann wieder sehen wir knorrige Weinstöcke und Olivenbäume auf riesigen Anbauflächen, dann wieder ist es trocken und flach. Aber immer sind wir fasziniert von der Weite der Landschaft. Wir staunen über die großen Rinderherden, die auf riesigen, mit Steineichen bestandenen Weiden oftmals kaum auszumachen sind. Was für ein schönes Leben diese Tiere führen dürfen! Und überall sieht man Storchennester mit den sehr beschäftigten Störchen, die sich um diese Jahreszeit um den frisch geschlüpften Nachwuchs kümmern. Fast jedes alte Gebäude in den Städten und viele Strom- und sonstige Leitungsmasten werden als Standort von den imposanten Vögel ausgewählt. Allerdings bleibt immer ein Altvogel im Nest, um den Nachwuchs vor den vielen Greifvögeln zu schützen. Auf unserer Fahrt sehen wir einen Schwarm großer Vögel über der Autobahn kreisen. Bei genauerem Hinsehen stellen wir fest, dass auch links und rechts auf den Felsen neben der Straße einige dieser Tiere sitzen und staunen nicht schlecht als wir feststellen, dass es sich um Gänsegeier handelt! Worauf genau die warten wissen wir nicht und wollen wir vielleicht auch gar nicht wissen. Wir lassen sie hinter uns und weiter geht die Fahrt.
In Sevilla haben wir ein Hotel am Stadtrand gebucht. Die Einfahrt in die Tiefgarage gestaltet sich schwierig, da hier alles wirklich sehr sehr eng ist und nach langem Rangieren stehen wir endlich auf dem Platz. Zum Glück bietet das Hotel Fahrten mit dem hoteleigenen Bus ins Zentrum der Stadt an – das Auto bleibt bis zur Abfahrt am Samstag stehen.
Sevilla zeige ich Euch hier nicht mit Worten, sondern mit Bildern!
Morgen schon geht es mit der Fähre nach Teneriffa, wir freuen uns schon auf die Fahrt – eineinhalb Tage werden wir mit dem Schiff unterwegs sein und wir sind gespannt auf die „Minikreuzfahrt“!