29 Sep 2010

Zurück in Frankreich

Geschrieben von eva

Jetzt hatten wir ja noch ein paar Tage Zeit, um die Insel Guernsey richtig kennenzulernen. Und es hat sich wirklich gelohnt: Kannten wir bisher nur die schroffe Seite der Insel, die ständig dem Wind ausgesetzt ist, so haben wir uns auch noch die liebliche Südseite erwandert. Hier ist alles viel grüner und üppiger und es gibt zahlreiche Wanderwege entlang der Hänge bis zu den vielen verträumten Buchten. Wir kamen uns abwechselnd vor wie in Südtirol auf einem Waalweg und in Madeira auf einer Levada, da ähnlich wie hier kleine Wege durch traumhafte Landschaften führen. Aber auch der schönste Aufenthalt hat mal ein Ende und so haben wir den richtigen Wind genutzt, um wieder an die französische Küste zu gelangen. Um endlich wieder mal ein größeres Stück voranzukommen, haben wir uns als Ziel l’Aberwrac’h ausgesucht, das ca. 100 Seemeilen (180 km) von Guernsey entfernt liegt. Dafür haben wir dann auch 28 Stunden gebraucht. Meine Seekrankheit bekomme ich auf so langen Strecken mit einem speziellen Pflaster in den Griff. Es ist aber nicht ganz frei von Nebenwirkungen, so dass ich es nur in ganz dringenden Fällen einsetze. Ich kann ja Florian nicht die ganze Nacht alleine segeln lassen! Diese Nacht war wieder ganz anders als die letzte durchgesegelte Nacht. Wir hatten kurz nach Vollmond und es war meistens leicht bewölkt, so dass es nie ganz dunkel wurde. Das ist zwar nicht so romantisch, macht die Nachtwache aber wesentlich angenehmer. Auch sonst war es recht ruhig, bis auf ein paar kleine Böen gab es keine Überraschungen, so dass wir einigermaßen erholt hier ankamen. L’Aberwrac’h liegt geschützt in einer Flussmündung. Allerdings ist der Ort so klein, dass man zum nächsten Supermarkt mit dem Bus in den nächsten, miminal größeren Ort fahren muss. Aber zumindest gibt es hier ein paar nette Restaurants, ist ja auch schon was, oder?

Hier werden wir wieder mal ein paar Tage verbringen, da der Wetterbericht nichts Gutes verheißt. Eigentlich sollte auch heute schon der Wind recht blasen, aber gerade scheint die Sonne und es weht bestenfalls ein leichtes Lüftchen. Aber vor uns liegt mit dem Ende des Ärmelkanals auch ein kleines Kap, das wir mit gutem Wetter umsegeln wollen. Wir bleiben nach wie vor vorsichtig, auch wenn wir dadurch nicht so schnell sind. Und wie heißt es so schön?: In der Ruhe liegt die Kraft!

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