HERZLICH WILLKOMMEN

Das Leben ist wie das Meer mit seinen Höhen und Tiefen, Stürmen und Flauten und der Ankunft im Hafen. Es ist das Einlassen auf das große Element Wasser, aus dem alles entstanden ist.

Unser Hintergrund dabei ist, die sicheren, eingegangenen Wege zu verlassen. Wasserlandschaften, Küsten, Inseln und ihre Bewohner kennenzulernen. Uns jeden Tag auf neue Abenteuer einzulassen. Auf die Zeichen des Wetters und der Umwelt zu achten, um in den Gegebenheiten bestehen zu können und damit Vertrauen zu finden in bereits verlorengeglaubte Fähigkeiten.

Wir würden uns freuen, wenn wir Euch mit dieser Seite trockenen Fusses durchs Wasser mitnehmen können. Viel Spaß beim Stöbern!

Eva & Florian

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23 Feb 2017

Kaum zu glauben…

Geschrieben von eva (Bad Aibling, Bayern)

…aber inzwischen sind wir seit fast 3 Wochen wieder in Bayern!

An die Temperaturen haben wir uns schon langsam wieder gewöhnt und der herzliche Empfang von Familie und Freunden wärmt uns das Herz, falls wir doch mal frieren sollten. Aber wir nutzen auch jeden sonnigen Tag, um Ausflüge zu unternehmen oder zumindest einen schönen Spaziergang zu machen.

So langsam komme ich auch ganz hier an. Der Abschied vom Schiff liegt jetzt doch schon einige Wochen zurück und der Blick auf das was vor uns liegt lässt mich den Abschiedsschmerz fast vergessen. Es ging ja doch etwas schnell mit dem Verkauf, aber mit dem Gedanken, unsere Lebensplanung zu ändern, hatten wir uns ja schon einige Zeit getragen. Dass sich dann doch so schnell ein Käufer findet hat uns fast überrollt. Dank Dietmar von der MaunaLoa (die ihr schönes Schiff übrigens auch verkaufen wollen – bei Interesse geben wir gerne die Adresse weiter) ist der Kontakt zu Bernhard zustande gekommen, der ja inzwischen mit der OOROS, die jetzt ZULUMBUS heißt, unterwegs ist (und deren Weg unter www.zulumbus.itakka.at mitverfolgt werden kann).

Aber es geht bei uns ja auch spannend weiter: wir wollen mit dem Auto nach Südspanien fahren und von dort mit der Fähre nach Teneriffa übersetzen. Doch bis dahin vergehen noch einige Wochen und es gibt erstmal ein paar Bilder aus Winterdeutschland 🙂

21 Jan 2017

Time to say goodbye – Adieu OOROS

Geschrieben von florian (SpiceIslandMarine, Grenada)

Nach 7 Jahren des Segelns auf den sieben Meeren 😉 wird es langsam Zeit, unseren Compass neu auszurichten. Wir haben viel erlebt, Schwierigkeiten überwunden und Herausforderungen angenommen. Wir haben Freunde gefunden und wieder ziehen lassen. Aber wir haben tausende Erinnerungen an 7 wunderschöne Jahre. Vielen haben wir Gastfreundschaft und eine helfende Hand zu verdanken und gaben zurück wo wir konnten und sollten. Vieles wird uns unvergesslich bleiben, nicht zuletzt unsere treue OOROS, die jetzt einen neuen Eigner sicher über das Meer tragen darf.

Wie die Eva in den letzten Tagen sagte: wir sagen unserem Zuhause und unserem Freund Lebewohl. Unsere Fehler hat sie uns nicht krumm genommen und für unsere Zuwendungen hat sie sich tausendfach bedankt.

Fahre dahin und strahle weiß in der Sonne
teile die Wellen mit Deinem Bug
grabe Deinen Anker tief in den Sand
Fahre dahin und strahle weiß in der Sonne!

…doch die Abenteuer der OOROS-Crew gehen weiter zu Land und auf dem Wasser – wenn Ihr Freude daran habt begleitet uns auch weiterhin!

23 Dez 2016

Frohe Weihnachten!

Geschrieben von eva (St. George's, Grenada)

Schon wieder ist es soweit – Weihnachten ist schon ganz nah.

Hier in der Karibik stellt sich das Weihnachtsgefühl nur ganz zaghaft ein, merkt man die Vorweihnachtszeit doch hauptsächlich nur in den Geschäften, in denen oftmals kitschig geschmückte Christbäume stehen, die mal mehr, meist aber weniger echt ausschauen. Aus den Lautsprechern tönt es weihnachtlich auf karibische Art.

Doch den Weihnachtsstress merkt man auch hier: die zum Teil zwar sehr schnell fahrenden, aber ansonsten relaxten Busfahrer hupen jetzt nicht nur mehr um „Hallo“ oder „willst Du mitfahren?“ zu sagen, sondern sie wollen auch ihren Platz auf der Straße behaupten. In den Supermärkten herrscht Hektik – und trotzdem ist Grenada nach wie vor die Insel mit den freundlichsten Menschen!

Heiligabend werden wir ganz entspannt am Strand verbringen und abends mit Freunden richtig schön zum Essen gehen.

Wir wünschen Euch allen ein geruhsames und friedvolles Weihnachtsfest!

Eure Eva & Florian

Und das war vor Weihnachten los:

27 Nov 2016

Wandern, feiern und arbeiten auf Grenada

Geschrieben von florian (St. George's, Grenada)

Seit gut 6 Wochen sind wir wieder in Grenada. Längst hat sich bei uns wieder größere Gelassenheit breitgemacht und unser Schritt hat sich den höheren Temperaturen angepasst. Mehr als 1 bis 2 Stunden Arbeit am Schiff sind bei Tagestemperaturen von 30-33°C nicht drin. Beim Wandern allerdings überwinden wir die 2 Stunden locker und legen größere Energie an den Tag.

Nach und nach machen wir das Schiff wieder segelklar. So haben wir den Impeller gewechselt und der Motor hat auch schon geschnurrt. Aber viel ist noch zu machen. Unsere Pinne und der Cockpittisch sind neunfach lackiert und momentan unser ganzer Stolz.

Auf Grenada gibt es bereits so viele lieb gewordene Gewohnheiten wie den Frühstücksstammtisch und das Wandern in wechselnder Zusammensetzung mit Freunden.

Vor einer Woche plötzlich (natürlich an einem Samstag) stellt der Kühlschrank seine Kühltätigkeit ein. Sofort setzt hektische Betriebsamkeit ein. Hähnchen, Eier und andere Kostbarkeiten bekommen Asyl in den Kühlschränken anderer Boote. Dann beginnen wir mit dem Messen der Kabel. Stundenlang suchen wir den Fehler in der Stromzuleitung, der Zeitschaltuhr und dem Sicherungskasten. Der großartigen Hilfe unserer deutsch-texanischen Nachbarn (keine Trump-Wähler) ist es zu verdanken, dass der Kühlschrank nach 8 Stunden wieder läuft. Eine Unmenge an Werkzeug und Kabeln muss wieder verstaut werden.

Dazwischen feiern wir zwei wichtige Jahrestage: Eva’s Geburtstag und unseren 20. Hochzeitstag! Daran erkennen wir, wie die Zeit dahineilt.

Wir wünschen Euch, dass Ihr die guten Tage feiert und die schlechten vergessen könnt. Jetzt viel Freude mit den Fotos.

16 Okt 2016

Wieder daheim

Geschrieben von eva (Port Louis Marina, Grenada)

Nein, kein Déjà-vu – gleicher Titel, aber anderes Land! Wir sind in der glücklichen Lage, gleich zwei Zuhause zu haben. Eines, in dem wir gerade eine wunderschöne Zeit mit Freunden und Familie verbracht haben, und eines, in das wir gerade wieder zurückgekehrt sind und das uns neben vielen altbekannten und liebgewonnenen Gesichtern auch immer wieder Neues bringt.

Über unsere Zeit in Deutschland hat ja Florian schon berichtet, bleibt mir also, von unserer etwas turbulenten Rückkehr zu erzählen: angefangen hat es damit, dass wir auf dem Weg zum Flughafen im Stau standen. Die Nervosität stieg, obwohl wir eigentlich einen guten Zeitpuffer eingerechnet hatten. Kurze, aber deswegen nicht schmerzlose Verabschiedung von meinen Eltern, dann nichts wie ab zum Lufthansa-Schalter. Unser Neffe Konstantin hatte uns am Tag zuvor gefragt, ob wir nicht online einchecken wollen, denn manchmal seien die Flüge überbucht. Nein, sowas ist uns noch nie passiert und wird auch diesmal nicht sein, so unsere Antwort. Tja, war es aber dann doch. Na super, wir durften zum Gate gehen und dort hoffen, dass wir noch mit der Maschine mitkommen. Auf der Warteliste standen wir auf Platz 4. Es blieb spannend, bis wir die erlösende Nachricht erhielten, dass wir auf alle Fälle noch einen Platz im Flieger bekommen und auch die Bordkarte für unseren Weiterflug nach Barbados endlich in der Hand hielten. Doch dann erschien auf der Anzeige, dass der Flug 15 Min. Verspätung hat. Nein, der Stress hat scheinbar noch nicht gereicht! 1 1/2 Stunden zum Umsteigen in Frankfurt mit Passkontrolle, das ist eigentlich schon relativ knapp, 15 Minuten weniger lässt den Blutdruck steigen…. In Frankfurt also aus dem Flieger – zum Glück wurde das Gepäck durchgecheckt – und mit unserem Handgepäck sind wir dann losgespurtet, im Laufschritt durch die Passkontrolle bis zu unserem Gate. Endlich saßen wir im richtigen Flugzeug und hatten dann 9 Stunden Zeit, um uns wieder zu erholen 😉

Übernachtungsstopp in Barbados, wo wir uns in ein paar Stunden wieder etwas an die Temperaturen und die Lebensweise gewöhnen konnten. Der Weiterflug nach Grenada am nächsten Tag verlief problemlos, Kai holte uns am Flughafen ab und hat uns bei unserem schwimmenden Zuhause abgesetzt. Leider hatten wir hier dann eine Begrüßung, auf die wir eigentlich gut verzichten hätten können: Beim Verproviantieren in Martinique haben wir offensichtlich auch Kornkäfer, eine Rüsselkäferart, „eingekauft“. Gab’s quasi gratis dazu beim Kauf einer Packung Nudeln, Mehl oder Polenta. Wo genau, wissen wir nicht, denn die Viecher haben sich dann einfach ausgesucht, was ihnen bei uns am besten schmeckt und wo es sich gut vermehren lässt. Also bevor wir noch unser Gepäck an Bord hatten, wurden erstmal alle Lebensmittel kontrolliert und vieles entsorgt. Das macht echt Spaß!

In der Zwischenzeit läuft alles wieder mehr oder weniger normal, es ist alles ausgepackt und verstaut und wir fühlen uns auch hier wieder super wohl!

Natürlich war auch in unserer Zeit in Deutschland noch einiges los, aber von unserem Familientreffen auf der Fraueninsel, unserem Ausflug nach Südtirol und manchem mehr seht Ihr in den Bildern! Wir wollen uns hier auch nochmal bei allen bedanken, mit denen wir wieder eine tolle Zeit daheim hatten, es war echt schön mit Euch 🙂

17 Sep 2016

Wieder dahoam

Geschrieben von florian (ohne Schiff in Bayern)

Bereits die Hälfte der Zeit in Bayern ist verstrichen.
Schnell hatten wir uns wieder an Land und Leute gewöhnt. Die Menschen bewegen sich schneller, Hektik und Termindruck machen es nötig! Das schnelle Fahren, sofern wir nicht an einer der vielen roten Ampeln – oder in einem Stau – stehen, wird uns schnell wieder zur Gewohnheit.

Neben allfälligen Terminen, Zahnarzt, Bank usw. freuen wir uns an den vielen schönen Stunden mit Freunden und Familie. So unternehmen wir eine ganze Menge. Wir machen Fahrrad- und Rollertouren, baden in der stark strömenden Isar in München mit Nichte und Neffen. Oder fahren an die schönen bayerischen Badeseen. Immer wieder zieht es uns die heimischen Berge, wo wir die weiten Ausblicke bei zünftigen Brotzeiten genießen.

Das Wetter, ja das Wetter, hat es wie das letzte Jahr sehr sehr gut mit uns gemeint und erst heute Nacht hat es sintflutartig zu schütten begonnen.

Mit Argusaugen verfolgen wir die Wettergeschehen in Atlantik und Karibik. Bereits der 11. benannte Sturm bzw. Hurrikan zieht im Atlantik gottlob in ausreichender Entfernung von Grenada vorbei.

Es gibt noch einiges zu erledigen und auch etwas Bastelarbeit für´s Schiff. Vollbepackt mit frischen Eindrücken, die zu Erinnerungen werden, geht es in ein paar Wochen wieder zurück!

Euch wieder viel Freude beim Betrachten der Bilder!

11 Aug 2016

Carneval in Grenada

Geschrieben von eva (St. George's, Grenada)

Diesmal waren wir dabei! In den letzten beiden Jahren haben wir den Carneval verpasst, doch diesmal sind wir mittendrin. Nur eines wäre uns fast noch im Weg gewesen: der Zikavirus hat nun auch mich erwischt – wie die meisten Segler, die wir kennen. Aber pünktlich nach einer Woche, genau zum Carneval, waren die Symptome so gut wie abgeklungen und wir konnten uns ins Getümmel stürzen!

28 Jul 2016

Abschied von Martinique

Geschrieben von eva (Port Louis Marina, Grenada)

Seit Wochen denken wir über die Rückfahrt von Martinique nach Grenada nach. Wie lange wollen wir noch bleiben? Auf welchem Weg wollen wir zurücksegeln – direkt oder in kleinen Schritten über die vielen Inseln dazwischen? Der Termin 15. Juli in der Port Louis Marina steht und wir freuen uns auch schon wieder sehr darauf, die Freunde in Grenada zu sehen.

Doch auch in Martinique hält uns einiges: es gibt unheimlich viel zu sehen, wie Ihr unseren vorhergehenden Einträgen entnehmen konntet, wir lernen auch hier wieder viele nette Leute kennen und treffen bereits bekannte Segler wieder und zuletzt läuft ja auch noch die EM. Wir haben alle Spiele angeschaut und müssen jetzt ja fast zwangsläufig noch bis zum Finale bleiben! Hier auf der französischen Insel können wir sicher sein, dass die Spiele auch alle übertragen werden. Und schlussendlich müssen wir auch noch auf das richtige Wetter warten.

Endlich ist es da! Wir wollen montags noch mit dem Schiff an die Tankstelle fahren, um Diesel- und Wassertank aufzufüllen und dann am gleichen Tag noch bis St. Lucia segeln, um dort nach einem Übernachtungsstopp am nächsten Tag mit einer Nachtfahrt Grenada zu erreichen. Bis zur Rodney Bay in St. Lucia klappt ja alles nach Plan, aber dann will Florian doch keine Nachtfahrt mehr einlegen. Als wir die Marigot Bay in St. Lucia passieren, überfällt ihn so eine Sehnsucht nach der hübschen Bucht, in der wir vor 2 Jahren schon eine schöne Zeit verbracht haben, dass wir dann auch dort abbiegen. Da wir einklarieren müssen und mit der Mooringboje auch das Recht erworben haben, die Hotelanlage zu nutzen, bleiben wir kurzentschlossen zwei Nächte dort und verbringen den „freien“ Tag am Hotelpool mit allen Annehmlichkeiten. Die Entscheidung war goldrichtig, denn die ganze Nacht zucken Blitze am Himmel, gefolgt von Donner, der im ganzen Schiff zu spüren ist. Da wäre es draußen ziemlich unangenehm, wenn nicht sogar gefährlich.

Sollen wir es doch nochmal mit einer Nachtfahrt probieren? Nein, denn in St. Vincent gibt es einen TO-Stützpunkt in einem von einer Deutschen geführten Restaurant, das der Skipper unbedingt besuchen will. Mit dem letzten Tageslicht fahren wir dort an die Boje und genießen einen wunderbaren Abend im „Rock Side Cafe“ in der Nähe der berühmtberüchtigen Wallilabou-Bay.

Wieder steht die Frage im Raum: Nachtfahrt nach Grenada? Nein, denn im Kanal zwischen St. Lucia und St. Vincent hat es bei nicht zu geringer Welle heftig geblasen und Florian will diese Bedingungen nicht nachts bekommen. Also Zwischenstopp in Bequia, wo wir Ingrid und Jürgen von der MariaConcordia wieder treffen und auch gleich dort an Bord einen geselligen Abend verbringen.

Auf dem Weg nach Bequia ereilt uns das Anglerglück: mit unserer neuen Angel, die wir von Martina und Dietmar bekommen haben und noch mit einer Rolle, Leine und Köder versehen haben, wollen wir einen Fisch fangen. Kurz vor Bequia, ich will gerade die Angel einholen, damit wir in Ruhe in die Bucht fahren können, geht die Leine auf Zug. Ich kurbele wie ein Weltmeister und sehe immer wieder den großen orangefarbenen Fisch an der Oberfläche. Florian lacht mich schon aus und glaubt nicht an den großen Fang. Doch tatsächlich, als ich es endlich schaffe, unseren Fang näher ans Boot zu holen, ist auch Florian überzeugt, dass es heute Abend Red Snapper gibt. Der Fang leistet zwar wenig Widerstand, aber uns fehlt es ja auch an Erfahrung, ist es doch erst unser zweiter Angelversuch in 6 Jahren. Endlich holen wir unseren Fang an Bord und er stellt sich als wunderbar orangefarbener, mit rotem Garn eingefasster – Lappen – heraus. Er hat sich leider nicht für die Pfanne geeignet!

In der Zwischenzeit habe auch ich festgestellt, dass es eigentlich viel schöner ist, die Strecke zwischen Martinique und Grenada in kleinen Etappen zurückzulegen. Die Marina bekommt auch Bescheid, dass wir nun ein paar Tage später kommen. An jedem Stopp haben wir wunderbare Erlebnisse, die ich nicht missen möchte. Auch wenn ich anfangs ziemlich gemurrt habe, muss ich doch zugeben, dass es die bessere Alternative ist. Und nur durch unsere vielen Stopps erreichen wir endlich die Tobago Cays, Traum vieler Segler und eines der schönsten Fleckchen in der Ostkaribik. Hier bleiben wir auch zwei Nächte, damit wir tagsüber schnorchelnd die wunderbare Unterwasserwelt mit Schildkröten, Rochen und vielen, vielen Fischen in dem herrlich türkisfarbenen Wasser erkunden können.

Das Anglerglück war uns dann noch noch hold: auf dem Weg von den Tobago Cays nach Carriacou haben wir gleich zwei Fische gefangen! Zwei Gelbschwanzschnapper, jeweils von der Größe einer Forelle – perfekt für’s Abendessen. Wobei uns die armen Tiere doch ziemlich Leid getan haben. Es war unser erster Fang in 6 Jahren! Na gut, es war auch erst der dritte Versuch…

Den Zwischenstopp in Carriacou nutzen wir zum Einklarieren, waren wir doch in St. Vincent „illegal“, weil wir dort nicht ein- und ausklariert hatten. Das ist dann doch wieder ein besseres Gefühl.

Das Ankommen in der Port Louis Marina ist wie nach Hause kommen. Oder in einen superbequemen Hausschuh schlüpfen. Wir bekommen fast wieder den gleichen Platz wie beim letzten Mal, werden ringsrum herzlich begrüßt und fühlen uns einfach wieder sauwohl!

30 Jun 2016

Die Geschichte der Wracks

Geschrieben von florian (Le Marin, Martinique)

Wenn sich jemand entschließt, ein Segelboot oder vielmehr eine Segelyacht zu kaufen, sind damit oft vorangegangene Entbehrungen verbunden. Es wurde auf Urlaub, ein neues Auto verzichtet, um einen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Fortsegeln, endlich unabhängig sein. Keine Straßen, die uns den Weg vorgeben. Abstand von Konventionen, eingetauscht in Freiheit und Abenteuer. Nicht selten kommt dann – auch nach Jahren – die Ernüchterung. Ein Boot zu besitzen kostet viel Geld. Ein Schiff hat viele Systeme, die es autark machen, die aber auch anfällig sind, besonders unter der Tropensonne und der hohen Luftfeuchtigkeit.

Wracks, wie sie hier zuhauf liegen, erzählen Geschichten von aufgegebenen Träumen. Auch von Schiffen, die sich im letzten tropischen Sturm losgerissen haben und nun wie gestrandete Wale einen aufgedunsenen Rumpf und den schrägen Mast wie einen mahnenden, vielleicht anklagenden Finger in die Höhe recken.

Wir dümpeln immer noch in der Bucht, haben dann und wann einen Leihwagen und werden immer wieder wie magnetisch angezogen vom Regenwald. So stapfen wir magnetisiert vom grünen Schlund immer wieder hinein in dieses alles überwuchernde Grün. Sehen und spüren allem nach was kreucht und fleucht. So war es zuletzt eine anstrengende Wanderung über viele Stunden und noch mehr Wurzeln hinweg. Beide total ausgepowert und erledigt. Standen da in der Pampa zwei Badewannen und ein dicker Schlauch, der 37°C warmes Thermalwasser ausspuckt. Ein Stück vom Paradies!

26 Mai 2016

Immer was los auf Martinique

Geschrieben von eva (Le Marin, Martinique)

Na gut, seglerisch tut sich bei uns momentan immer noch nicht viel. Wir liegen immer noch auf dem schönen Ankerplatz zwischen Ste. Anne und Le Marin im Süden Martiniques. Aber um uns rum ist immer wieder was los.

Letztens erst haben wir Wilma und Jochen von der Manati wieder gesehen. Leider mussten sie erst einige Tage in der Marina verbringen und hatten dann nur noch wenig Zeit bei uns am Ankerplatz. Trotzdem hatten wir schöne Tage und auch Abende zusammen.

Zeitlich unabhängiger sind Henny und Walter von der 2Mickys. Mit dem Schiff haben wir uns zuletzt Ende 2012 auf La Palma gesehen – und dann haben wir die beiden ja im Sommer in ihrer Heimat bei Aachen besucht. Das Wiedersehen war sehr schön und jetzt liegen sie schon seit einiger Zeit neben uns. Die Zwei sind genauso unternehmungslustig wie wir und da wir die Insel inzwischen schon ein bisserl kennen und ihnen was zeigen können, haben wir uns gemeinsam ein Leihauto genommen und waren 3 Tage unterwegs. Einer der Höhepunkte auf einer der Wanderungen entlang der Nordküste war die Baumvogelspinne, die sich, wie vom Tourismusbüro arrangiert, auf einer der schönen roten Blüten präsentiert hat. Ein bisserl gruselig, wir hatten nie damit gerechnet, dass wir dieses eigentlich friedliebende Tier in der freien Natur sehen. Die hochgiftige und glücklicherweise sehr seltene Lanzenotter, die es hier auch gibt, hat sich allerdings nicht gezeigt. Dafür wieder jede Menge der kleinen grünen Echsen, die immer neugierig sind und höchstens ein wenig auf die andere Seite des Astes rutschen, um dann seitlich wieder hervorzuluren. Witzige kleine Kerlchen.

Ein weiterer Ausflug mit dem Auto ging zu den riesigen Supermärkten. Da es auf nur wenigen Inseln hier so eine große Auswahl an fast allem gibt, haben wir eingekauft wie die Weltmeister. Alles, was wir nicht mehr im Kofferraum untergebracht haben, musste noch Platz auf dem Rücksitz zwischen Henny und mir finden. Lustig war dann auch nachts die Rückfahrt mit dem Dinghy! Wir haben gerade so noch Platz gefunden zwischen den ganzen Einkaufstaschen. Zum Glück war der Platzregen noch vorher und stärkerer Wind erst nach unserer Fahrt zurück auf’s Schiff. Inzwischen haben wir alles verstaut – puh, das war ein gutes Stück Arbeit. In unserem Proviantschapp schaut es jetzt aus wie kurz vor der Atlantiküberquerung!

Unser Platz in der Port Louis Marina in Grenada ist ab dem 15. Juli reserviert, bis dahin lässt uns das Wetter hoffentlich noch viel Zeit, um langsam Richtung Süden zu segeln. Oder erstmal noch ein wenig an der Küste Martiniques entlang Richtung Norden. Mal schauen. Als wir 2014 nach der Atlantiküberquerung in St. Lucia ankamen, haben wir einige der Inseln, insbesondere die Tobago Cays, die traumhaft sein müssen, ausgelassen. Diesmal stehen sie aber ganz oben auf unserem Programm! Doch zuerst ist noch das Champions League Finale am Samstag. Da wir, anfangs eher zufällig, die Halbfinalspiele gesehen haben, dürfen wir uns das Finalspiel nicht entgehen lassen. Und da zu diesen Übertragungen meistens auch noch andere deutsche Segler da sind, kommt auch die sonstige Unterhaltung nicht zu kurz.

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